Viele Menschen langweilt es, sich mit dem Thema auseinander zu setzen! Trotzdem wird es wohl immer wichtiger, und das so früh wie möglich, zu verstehen, wie die Dinge funktionieren.

Hier sollen Sie Einsicht in die Welt der Finanzen bekommen. Es gibt Fachliches, Beiträge aus der Presse, Skuriles rund ums Geld, Geschichtliches und vieles mehr.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim lesen und danke Ihnen für Ihre Anregungen und Ideen.

Herzliche Grüße,
Ihr André Leyens

(Bild: low500/pixelio.de)

Welche Versicherung brauchen Sie wirklich?

Versicherungen... es gibt keinen Bereich, der so stark polarisiert, wie der Bereich der Versicherungen. Wenn man die Menschen reden hört, so braucht keiner dieses Zeug... doch jeder hat welche. Woher kommt das? Und was sollten Sie haben?

Ein Grundbedürfnis der Menschen ist das Bedürfnis nach Sicherheit. Dieses Bedürfnis ist in der Bundesrepublik Deutschland - wahrscheinlich historisch bedingt - besonders stark ausgeprägt. Aber welche Bereiche sollten Sie wirklich absichern, weil sie im Schadenfall möglicherweise existenzbedrohend sind? Anders gesprochen: für welche Bereiche brauchen Sie die not-wendigen Versicherungen?

- Die private Haftpflichtversicherung
Für des Deutschen liebstes Kind, das Auto, ist sie gesetzlich vorgeschrieben, die Haftpflichtversicherung. Der Gesetzgeber wird sich wohl dabei etwas gedacht haben.... Dennoch haben Studien zufolge rund 60% der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger keine private Haftpflichtversicherung.

Zu recht? Ich meine nicht. Fügen Sie einem Dritten einen Schaden zu, so haften Sie dafür mit Ihrem gesamten Vermögen! Natürlich ist es kein Problem, Ihrem Nachbarn mal eine durch Unachtsamkeit umgestoßene Blumenvase zu ersetzen, aber was ist, wenn der Schaden in der Art ist, dass er Ihrem Nachbarn die Arbeitskraft raubt? Oder Sie parken so unglücklich, dass der Hausbewohner nicht weg kommt und einen wichtigsten Termin verpasst... und der riesige Deal, der bei diesem Termin abgeschlossen werden sollte, platzt!!!!
Diesen wichtigen Versicherungsschutz bekommen Sie bereits für ein paar Cent am Tag. Sparen Sie ihn sich nicht!!!

-Die Absicherung Ihrer Arbeitskraft
Ihre Arbeistkraft können Sie auf zweierlei Arten absichern, die sich in ihren Leistungen in Teilen überschneiden. Es handelt sich um die private Unfallversicherung und die private Berufsunfähigkeitsversicherung. Sollten Sie aus gesundheitlichen Gründen keine Berufsunfähigkeitsabsicherung mehr bekommen oder aus Kostengründen nicht bezahlen wollen, empfiehlt sich zumindest eine private Unfallversicherung abzuschließen. Sie leistet je nach Beeinträchtigung der Arbeitskraft (Invaliditätsgrad) mit entsprechenden Entschädigungen.

Und was ist mit der gesetzlichen Unfallabsicherung über die Berufsgenossenschaft? Sie leistet NUR für Arbeits- und so genannte Wegeunfälle (auf dem DIREKTEN Weg zur Arbeit und ZURÜCK), jedoch nicht für Freizeit- und Sportunfälle. (Ein jüngst veröffentlichtes Urteil hat sogar einem Aussendienstleiter den Schutz aberkannt, der nach einem Kundentermin in Nürnberg nicht sofort nach dem Termin nach Hause gefahren war, sondern zunächst noch einen Bummel über den Weihnachtsmarkt gemacht hatte und sich demnach erst einige Stunden später auf dem Weg gemacht hat und dabei einen Autounfall erlit).

Die private Berufsunfähigkeitsversicherung ist Pflicht!!!
Der Gesetzgeber hat mit Jahreswechsel 2001 den Berufsunfähigkeitsschutz für nach 1961 Geborene gestrichen. Er spricht nur noch von Erwerbsminderung. (Gesetz zur Reform der Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit § 435 SGB III). Zur Festlegung einer eventuellen staatlichen Leistungen (Träger: die Deutsche Rentenversicherung) spielt der vorher ausgeübte Beruf keine Rolle mehr. Es wird lediglich Ihre Einsatzfähigkeit für den Arbeitsmarkt geprüft. Sind Sie noch mehr als 6 Stunden täglich für IRGENDEINE Tätigkeit einsetzbar, so haben Sie keinen Anspruch; bei einer Einsatzfähigleit unter 3 Stunden täglich erhalten Sie die Ihnen zustehende Erwerbsminderungsrente voll; liegt die mögliche Einsatzzeit zwischen 3 und 6 Stunden, wird Ihr Anspruch halbiert! Immer vorausgesetzt Sie haben bereits 5 Jahre Beiträge an die Deutsche Rentenversicherung abgeführt (Allgemeine Wartezeit!).

Schauen Sie selbst in der unten aufgeführten Grafik, wie hoch diese Leistungen ausfallen können (Berechnung mit dem Beratungsrechner nach Dr. Kriebel).



Es ist unschwer aus diesen Zahlen die Notwendikeit (die Not-Wendigkeit) dieser Versicherung abzuleiten. Der Beitrag richtet sich nach der Höhe der Rente, dem Eintrittsalter und dem ausgeübten, zu versichernden Beruf. Achten Sie unbedingt darauf, dass der Anbieter in seinen Bedingungen auf die abstrakte Verweisung verzichtet und zu den Top-Anbietern am Markt gehört.

Zum Innehalten:
Von einem, der auszog, seinen neuen Wagen vollkasko zu versichern, der dabei aber sich selbst (seine eigene Arbeitskraft) vergaß!!!

Sorgen Sie vor... Denken Sie bitte nicht: "Es passiert nur den Anderen!"

"Berufsunfähigkeit - Zahlen, Daten, Fakten" Es trifft statistisch jeden 4!

Verlieren Sie, wie in unserem Beispiel, die rund 945.000,- Euro nicht aus den Augen!!!


Die private Krankentagegeldversicherung (eventuell mit Zusatzabsicherungen)
Wir durften feststellen, dass unser Lebensstandard aus unserer Arbeitskraft und dem daraus erwirtschafteten Einkommen finanziert wird, was die Absicherung der Arbeitskraft erforderlich macht. Oft vergessen wird jedoch, dass bevor zum Beispiel eine Berufsunfähgkeit eintritt, meist vorher längere Arbeitsunfähigkeitszeiten bestehen. Nach 6 Wochen wird dann für gewöhnlich die Lohnzahlung eingestellt und der Versicherte bezieht Krankengeld. In der Regel fehlen dann schnell ca. 20% vom Nettoeinkommen. Wenn auch nicht sofort die Finanzierung ins Schwanken gerät (hoffentlich) so werden doch zumindest in der Regel die Sparprogramme oder die Altersvorsorge eingestellt... Rechnen Sie Ihren eigenen Krankengeldanspruch hier selbst aus (Die Techniker-Krankenkasse ist hier rein zufällich ausgewählt worden. Die Berechnungen und somit die Ergebnisse sind bei allen gesetzlichen Kassen gleich)

Weitere Absicherungen
Jetzt erst kommen Bereiche wie Fahrzeugversicherung (Teil- und Vollkasko), Hausratversicherung, Rechtsschutz (Verkehr-, Beruf- und Privatrechtsschutz) an der Reihe, je nachdem, wie Sie selbst Ihre finanzielle "Belastbarkeit" durch einen Schaden einschätzen